Der perfekte Sitzplan

In drei Schritten zum perfekten Sitzplan für Ihre Hochzeit

-Alles was Sie wissen müssen – 

 

Eine der spannendsten Fragen einer jeden Hochzeit ist: Wer sitzt wo und neben wem? Diese, auf den ersten Blick recht banale Frage hat es wahrlich in sich. Denn nach all den Jahren als Hochzeitsplanerin weiß ich, dass die Erstellung des Sitzplans für die meisten meiner Brautpaare ein stressiger Job ist, der von vielen Diskussionen und Emotionen begleitet wird.

Grundsätzlich beginnt man mit der Erstellung des Sitzplans eher zum Ende der Hochzeitsplanung, wenn Location, Gästeanzahl, Menü und Ablauf einigermaßen fix sind. Aber Achtung: diese Aufgabe können Sie als Brautpaar nicht delegieren – denn nur Sie kennen Ihre Gäste und wissen, wer zu wem gehört und gut miteinander harmoniert.

Meine Erfahrung empfiehlt dabei das Vorgehen in drei Schritten.

Schnappen Sie sich also Papier, Schere, Stifte und Post-it oder Bemühen Sie eine Excel-Liste – und los geht’s.

Foto: Carmen & Ingo photography 

1. Der Tischplan: Wie werden die Tische gestellt?

Abhängig von den Möglichkeiten vor Ort müssen Sie entscheiden, wie die Tische Ihrer Hochzeitsfeier gestellt werden sollen. Planen Sie mit mehreren, runden Tischen? Möchten Sie an einer oder mehreren, langen Tafeln feiern?

Oder kommt für Sie gar eine Mischung aus runden Tischen und Tafeln in Frage? Egal wie Sie sich entscheiden: jeder Gast sollte bequem sitzen können und ausreichend Platz haben. Beachten Sie zudem, dass der Service problemlos servieren kann.

Runde Tische werden je nach Durchmesser, klassisch mit 8-10 Personen bestuhlt. Ich empfehle meinen Brautpaaren gerne 8er-Tische, da diese eine ideale Größe und hinreichend Platz für jeden Gast bieten. Tafeln haben den Vorteil, dass Sie damit etwas flexibler in punkto Stellmöglichkeiten umgehen können. Persönlich bin ich übrigens ein ganz großer Fan von (über-)langen Tafeln.

Foto: Birgit Hart 

Damit sich Ihre Gäste auf Ihrer Hochzeit schnell orientieren können, geben Sie allen Tischen eine Bezeichnung. Hierfür gibt es schier unzählige Möglichkeiten, angefangen von Nummern, Orten, Reisezielen, besonderen Wörtern, Künstlern, Bergen, Hunderassen u.v.m.. Lassen Sie unbedingt Ihre Individualität und persönliche Geschichte hier mit einfließen.

2. Die Tischordnung: Wer sitzt an welchem Tisch?

Sie haben die Tische aufgestellt und bezeichnet – nun entscheiden Sie, welcher Gast an welchem Tisch sitzt. Dazu sollten Ihnen feste Zusagen aller Gäste vorliegen, auch wenn die Erfahrung leider zeigt, dass es immer wieder „last minute changes“ gibt.

Die meisten meiner Brautpaare setzen Gäste mit gewissen Gemeinsamkeiten an einen Tisch, z.B. Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen. Hilfreich ist es, wenn sich die Gäste schon vor der Hochzeit kennen, damit am Tisch von Anfang an eine ungezwungene Atmosphäre herrscht. In jeden Fall sollten die Tischnachbarn gut zu einander passen. Hier ist also Ihre Menschenkenntnis gefragt.

Wenn mehrere Kinder zur Hochzeit kommen, planen Sie neben der Betreuung einen separaten Kindertisch. Bei lediglich 2-3 Kindern können diese auch bei den Eltern sitzen.

Weitere Aspekte sind Tische mit besonderer Lage, z.B. in der Nähe der Tanzfläche. Hier platzieren Sie lieber Ihre tanzwütigen Freunde als ältere Gäste. Muss gegebenenfalls ein Tisch nach dem Essen verräumt werden, sollten dort nur Gäste sitzen, denen Sie dies auch zumuten können 

Gerade bei größeren Gesellschaften (>100 Gäste) empfehle ich zur Orientierung für Ihre Gäste das Aufzeigen der Tischordnung/Sitzplan auf einer Leinwand oder einem Plakat. Diese sind übersichtlich, können toll gestaltet werden und jeder Gast weiß im Handumdrehen, an welchem Tisch er Ihre Feier genießen darf.

Aber Achtung: beim Druck des Sitzplans gibt es gewisse Vorlaufzeiten, die kurzfristige Änderungen dann unmöglich machen.

3. Der Sitzplan: Wer sitzt wo am Tisch?

Eine etwas unkonventionelle Platzzuweisung ist die „free style“ Methode, nach der Sie die Gäste nur den Tischen zuordnen, diese dann aber selbständig wählen, an welchem Platz sie sitzen. Diese Methode funktioniert allerdings nur, wenn es ein einheitliches Menü oder ein Buffet gibt. Wenn Sie aber bei der Verköstigung Ihrer Gäste auf spezielle Wünsche und Vorlieben Rücksichtnehmen wollen, ist bei der „free style“ Methode Chaos im Service vorprogrammiert. Ich empfehle daher immer die feste Zuweisung von Plätzen an den Tischen.

Fangen wir mit dem Haupttisch an: Klassisch sitzt die Braut rechts vom Bräutigam. Neben der Braut sitzt der Vater des Bräutigams, daneben dessen Frau. Neben dem Bräutigam sitzt die Mutter der Braut, daneben deren Mann. Auch die Trauzeugen sollten am Hochzeitstag unbedingt am Haupttisch sitzen, da sie eine wichtige Rolle an diesem Tag spielen.

Aber: Sie bestimmen die Regeln. Es ist Ihre Hochzeit und deshalb ist alles erlaubt.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie Ihre Gäste am Tisch klare Hinweise darauf geben, wo Sie sitzen sollen. Die meisten meiner Brautpaare wählen personalisierte Menükarten, also den aufgedruckten Gastnamen auf dem Menü. Beliebte Alternativen sind aber auch das klassische Namenskärtchen, der Gastnamen am Glas, Namens-Anhänger oder der Name auf Gastgeschenken. Diesbezüglich können Sie sich kreativ gerne ausleben.

Zu guter Letzt: Es gibt immer wieder Gäste, die mit Ihrem Tisch und Ihren Tischnachbarn nicht ganz einverstanden sind. Machen Sie sich diesbezüglich aber bitte nicht verrückt. Ihre Gäste sitzen in der Regel lediglich 2-3 Stunden des Hochzeitstags an den Tischen und sollten gerade in Ihrem Sinne über eventuelle Unzufriedenheiten großzügig hinwegsehen.

Wenn Sie diese Punkte beherzigen, steht einer gelungen Erstellung Ihres Sitzplans nichts mehr im Wege.

Weitere Fotos von: Marlen Mieth, Barbara Gandenheimer, Nancy Ebert, Chris & Ruth, Ishtar Najjar , Ashley Ludaescher